Druiden
Druiden
Die Druiden waren in keltischer Zeit hochangesehene Personen. Sie fungierten als Priester und Heiler, Wahrsager und Weisen. Sie kamen aus adeligen Kreisen und widmeten ihr Leben dem Studium der Religion und der Philosophie. Die Druiden waren begehrte Ratgeber in intellektuellen, astrologischen und juristischen Fragen.
Das Wissen der damaligen Zeit ruhte nahezu ausschließlich in den Köpfen der Druiden. Sie gaben ihr Wissen an ihre Schüler weiter – aber nur mündlich, sie schrieben nichts auf. Die Druiden-Schüler erarbeiteten sich ihr Wissen über viele Jahre hinweg. Bis ein Schüler endlich ein anerkannter, "richtiger" Druide war, vergingen teilweise 20 Jahre.
Im Anschluss war der Druide eine geachtete Persönlichkeit in der Dorfgemeinschaft mit vielen Annehmlichkeiten. Der Druide zog nicht in den Krieg, er zahlte keine Steuern, und seinen Lebensunterhalt stellte die Dorfgemeinschaft sicher. Schließlich hatte der Druide Wissen und setze sich für die Dorfgemeinschaft ein. Er nahm mit den Göttern und Geistern Kontakt auf und erbat Hilfe und Schutz für die Dorfgemeinschaft.
Wegen seiner Fähigkeit, mit Göttern und Geistern zu kommunizieren, war der Druide auch ein beliebter Berater der keltischen Fürsten.
Die Druiden wählten den ältesten und weisesten von ihnen zum Oberdruiden. Der Oberdruide leitete die druidische Gemeinschaft und berief Zusammenkünfte ein. Die Zusammenkünfte waren streng geheim und fanden im Karnutenwald, jenem sagenumwobenem zentralen Heiligtum in der "Mitte Galliens", wie Cäsar es beschrieb, statt. Das historische Gebiet des Karnutenwaldes entspricht dem heutigen Frankreich, der Gebietskörperschaft Centre. Bekannte Städte sind Orléans und Chartres.
Laut römischer Überlieferung kleideten sich die Druiden weiß und verehrten die Mistel als heilige Pflanze. Die Verehrung der Mistel diente vermutlich als Sinnbild für das Leben, da Misteln auch im tiefen Winter noch lebendig-grün auf den Bäumen wachsen.
Die Ära der keltischen Druiden neigte sich dem Ende als Kaiser Augustus Gallien zur römischen Provinz ernannte. Ab diesem Zeitpunkt fungierten die Druiden als römische Einzelpriester einer bestimmten Gottheit oder verehrten die gallorömischen Heiligtümer.